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Teams als komplexe, adaptive Systeme

Teams als komplexe, adaptive Systeme
by Heinz Peter Wallner

Über die Komplexität von Teams

Im fünften Artikel meiner Serie über „Strategien für hohe Komplexität“ skizziere ich einige Ideen, wie sich Hochleistungsteams (Teams als komplexe, adaptive Systeme), die unter großen Herausforderungen arbeiten, organisieren und was sie auszeichnet.

Wir leben in einem Orkan von menschengebundener Kreativität.

(Peter Sloterdijk im Gespräch mit Manfred Osten im Heidelberger Deutsch-Amerikanischen Institut).

Das Bild ist in zwei Hälften geteilt. Die rechte Bildhälfte zeigt ein Foto zweier Tiere. Eine kleine Katze und ein junger Hund, ein Whippet, fressen aus kleinen Metallschüsseln. Die linke Bildhälfte zeigt eine hellbraune Fläche mit dem weißen Text: „Teams als komplexe, adaptive Systeme“. Zusätzlich der Name des Autors Dr. Heinz Peter Wallner und der Slogan: Learning to change.

Komplexität der Herausforderung

Wenn Teams mit hoch komplexen Herausforderungen konfrontiert sind, dann ist damit zunächst die große Vielfalt der Fragen gemeint, die zu beantworten sind. Hinzu kommt eine hohe Dynamik, die diese Antworten auch noch in sehr kurzer Zeit einfordert. Unter solchen Bedingungen ist dauerhafter Erfolg im Sinne eines werthaltigen Outcomes schwer zu realisieren.

Das Team und die Umwelt

Das Team muss sich daher sehr intensiv mit seiner Umwelt beschäftigen und sich schnell an neue Situationen anpassen können. Wir nennen diese Kompetenz, die ein Team entwickeln kann, Adaptionsfähigkeit. Wenn das Team selbst ein „komplexes, adaptives System“ wird, kann es unter rauen Bedingungen besser überleben. Dann hat es gelernt, „auf Sicht zu segeln“.

Nur komplexe Systeme sind in der Lage, auch mit starken Störungen umzugehen!

Eigenschaften komplexer, adaptiver Teams

Zur ersten Gedankenskizze, was ein komplexes adaptives Team ausmacht, hat mich John H. Holland mit seiner Arbeit an „Komplexen adaptiven Systeme (KAS)“ inspiriert.

Folgende Eigenschaften und Mechanismen müssen in einem Team entwickelt sein, damit es adaptive Fähigkeiten entwickelt und somit auf hohe Komplexität dynamisch reagieren kann:

Hohe Diversität:

Das Team muss sich aus unterschiedlichen Menschen zusammensetzen. Viele unterschiedliche Perspektiven, kulturelle Hintergründe, Fähigkeiten und Kompetenzen fördern die Diversität.

Offenheit nach außen, um im Fluss zu bleiben:

Komplexe Systeme sind immer offene Systeme. Sie stehen mit der Umwelt im ständigen Austausch. Komplexe Teams erfordern eine intensive und offene Kommunikation mit der relevanten Umwelt.

Starke Vernetzung nach innen (Verbundenheit: connectedness):

Das Team braucht eine transparente, konfliktfähige, schnelle Kommunikation, ein hohes Maß an kollektivem Denken, also gemeinsame Bilder.

Gegenseitige Abhängigkeiten im Team (interdependencies):

Das Verhalten der Teammitglieder wird voneinander stark beeinflusst. Durch die starke Bindung wird aufeinander geachtet und voneinander gelernt. Das Verhalten des einen Mitglieds hat unmittelbare Auswirkungen auf andere Mitglieder.

Anpassungsfähigkeit (adaptiveness):

Die Mitglieder des Teams lernen und entwickeln sich in Abhängigkeit von den Herausforderungen der Umwelt immer weiter. Sie können mit Einschränkungen umgehen.

Ausbildung interner Modelle (Musterbildung und Mustererkennung):

Die Erfahrungen des Teams werden reflektiert und schnell in Mustern abgebildet, um die Zukunft besser antizipieren zu können (Lernendes Team).

Building Blocks (Kompetenzbündel):

In komplexen, adaptiven Teams bilden starke, kompetente Individuen wichtige Basiskompetenzen aus, die auch bedarfsorientiert weiterentwickelt werden. Diese, oft sehr verschiedenen Kompetenzen können sich schnell auf einer Metaebene verbinden und immer wieder in neuen Kombinationen wirksam werden.

Soweit eine erste Ideenskizze, die noch weiterentwickelt werden will. Ich bin für Anregungen und Hinweise dankbar.

Mein Tipp für Führungskräfte:

Wer sein Team zur Höchstleistung anregen will, braucht weniger klassische Managementkompetenzen. Das Team braucht Freiheiten und muss in einen Modus des motivierten Probierens geführt werden. Die agilen Grundhaltungen sind dazu eine erste gute Grundlage.

Blogempfehlung:

Ich empfehle Ihnen, die Linktipps der Woche von Thomas Michl zu verfolgen: TomsGedankenblog

Herzlich,

Heinz Peter Wallner

 

Seminare zum Thema Komplexität biete ich „Inhouse“ an.

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Weitere Artikel zum Thema Komplexität und Komplexitätstraining:

Freischwebende Aufmerksamkeit im Komplexitätstraining

Die Lösung der Aporie (Ambiguity)

Komplexitätstraining und Widerspruchsarbeit

Über die Unfähigkeit, mit hoher Komplexität umzugehen (1/5)

 

Mein aktuelles Buch:

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Dr. Heinz Peter Wallner Learning to change! Dem Wandel begegnen, Komplexität meistern, auf höhere Ebenen kommen! Führungskräftetrainer, Strategie- und Changeberater, Buchautor, Vortragender, mit 25 Jahren Berufserfahrung. Leadership, Self -Leadership und Persönlichkeitsentwicklung, Umgang mit Veränderung und hoher Komplexität (VUCA Welt), Leading Change, Entscheidungsfindung und neue emotional-intuitive Führungskompetenzen für agile Führungsformen. Das ganzheitliche und kreative Design wird Sie überraschen. Web: www.hpwallner.com Takern I 109, 8321 St. Margarethen/Raab, Österreich Mobil: +43-664-8277375 Office: +43-664-8277376 Mail: wallner [at] trainthe8.com Office: office [at] trainthe8.com

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